Alleinerziehende Männer und Frauen sind in ihrem Alltag häufig mit besonderen finanziellen Anforderungen konfrontiert. Oftmals ist die Berufstätigkeit eines einzelnen Elternteils durch die Kinderversorgung erheblich eingeschränkt oder gar nicht möglich. Entsprechend sehen sich alleinerziehende Elternteile häufig mit der Schwierigkeit konfrontiert nur von einem einzigen Einkommen oder gar Arbeitslosengeld II ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
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Besondere Belastungen führen dann häufig zu der Notwendigkeit, einen Kredit aufnehmen zu müssen. Dies ist für Alleinerziehende jedoch an spezielle Bedingungen geknüpft und nur durch Erfüllung spezifischer Anforderungen möglich. Im Folgenden werden die Bedingungen, Möglichkeiten und Einschränkungen für alleinerziehende Elternteile, sowie aktuelle Entwicklungen näher erläutert.
Zunächst einmal liegt eine Kreditvergabe stets im Ermessensspielraum des jeweiligen Bankinstitutes. Geprüft werden in diesem Zusammenhang zunächst einmal grundlegende Bedingungen, wie Beispielsweise das Alter des Antragstellers, Einkommensverhältnisse und finanzielle Sicherheiten. Dabei soll vorwiegend sichergestellt werden, dass ein möglicher Kredit problemlos mit dem vorliegenden Einkommen abgezahlt werden kann.
Liegen seitens des Antragstellers keinerlei Sicherheiten vor, werden zusätzliche Möglichkeiten, wie die Bürgschaft eines Dritten, in Erwägung gezogen. Hierbei handelt es sich um eine außenstehende Person, die im Falle einer Zahlungsunfähigkeit des Kreditnehmers die Zahlungsverpflichtungen übernimmt.
Darüber hinaus wird außerdem die Bonität geprüft. Hierbei verschafft sich das Kreditinstitut bei der Schufa einen Überblick darüber, wie zuverlässig der Antragsteller seine laufenden Kredite begleicht und ob bereits unbeglichene Schulden vorliegen.
Hinweis:
Bei der Schufa handelt es sich um die sogenannte „Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung“, welche eine Datenbank darstellt, die Informationen zu allen Verbrauchern sammelt. Bei Nichterfüllung von Vertragsauflagen werden entsprechende Daten von Vertragspartnern über den Kunden an die Schufa weitergeleitet. Eigenständig erhebt die Schufa keine Daten. Zu den Partnern der Schufa gehören verschiedenste Institute, wie beispielsweise Banken, Versicherungen oder Unternehmen im Bereich des Versandhandels. Ein Eintrag in das Verzeichnis kann durch den Vertragspartner erst dann eingeleitet werden, wenn auch das gerichtliche Mahnverfahren eingeleitet worden ist.
Darüber hinaus dient die Schufa auch dann einer Prüfung der Bonität, wenn der Kunde über keinerlei Schulden verfügt. Hierbei wird von der Schutzgemeinschaft geprüft, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Zahlungsausfall eintreten wird. Geprüft wird dabei die Zahlungsfähigkeit im Vergleich zu anderen Kreditnehmern mit annähernd gleichem Einkommen und Vermögenswerten.
Was tun bei negativer Schufa
Sollte ein potenzieller Kreditaufnehmer über einen negativen Eintrag bei der Schufa verfügen, gibt es verschiedene Möglichkeiten gegen diesen anzugehen.
- Eintrag löschen lassen
Zunächst einmal besteht für den Kunden die Möglichkeit, seinen Schufa-Eintrag löschen zu lassen. Hierbei sind jedoch spezielle Zeiträume zu beachten. Bürgschaften können beispielsweise nur dann gelöscht werden, sofern der Kredit in vollem Umfang beglichen ist. Kredite insgesamt bleiben hingegen drei Jahre gespeichert, sobald der Kredit abgezahlt ist. Auch Schulden im Bereich des Versandhandels bleiben drei Jahre lang im Verzeichnis aufgeführt.
- Eintrag korrigieren lassen
Grundlegend verfügt jeder Kunde über das Recht, seine Daten bei der Schufa einzufordern und diese im Falle einer Fehlangabe korrigieren zu lassen. Ein nachträglicher Schuldenausgleich ist zwar möglich, für den Kunden jedoch unnütz, da die Daten dennoch über einen dreijährigen Zeitraum erfasst werden.
Hinweis:
Sollten keinerlei finanzielle Sicherheiten und die Möglichkeiten einer Bürgschaft oder aber eine negative Auskunft seitens der Schufa vorliegen, wird die Gewährung eines Kredites für Alleinerziehende meist verweigert.
Alternativen für Alleinerziehende
Doch auch in solchen Fällen bieten sich verschiedene Alternativen für alleinerziehende Elternteile.
- Privatkredite
So bietet sich heute beispielsweise die Möglichkeit mittels verschiedener Online-Plattformen private Kreditgeber ausfindig zu machen. Nachteilig ist hierbei jedoch, dass der Zinssatz für Privatkredite nahezu frei gestaltet werden kann und es keine Begrenzung durch Höchstsätze gibt. Darüber hinaus ist auch die Vergabe von privaten Krediten oftmals mit besonderen Bedingungen verbunden. So fordern die Kreditgeber regulär, dass der Antragsteller sein Anliegen überzeugend darstellen darstellen kann. Ebenso ist es auch im Rahmen von privaten Krediten oftmals gängig die Bonität des Kreditnehmers zu prüfen. Dennoch findet sich derzeit im Internet eine Vielzahl von Anbietern, die es Alleinerziehenden ermöglicht, einen Kredit in Wunschhöhe aufzunehmen und auch über einen variablen Zeitraum abzuzahlen.
- Kleinkredite
Eine weitere Möglichkeit für alleinerziehende Elternteile stellen sogenannte Kleinkredite dar. Diese werden in Ausnahmefällen für bestimmte Personengruppen gewährt, unabhängig von finanziellen Sicherheiten oder möglichen Bürgschaften. Derartige Kredite bewegen sich allerdings in einem finanziellen Rahmen bis maximal fünftausend Euro, sind dafür aber oftmals mit sehr niedrigen Zinssätzen verbunden.
- Kredit mit anderer Person zusammen
Höhere Kreditbeträge können außerdem dann gewährt werden, wenn sich neben dem alleinerziehenden Elternteil eine weitere Person findet, die den Kredit zusätzlich aufnimmt. Entsprechende Kredite werden seitens verschiedener Bankinstitute gewährt, da sich das Risiko einer Zahlungsunfähigkeit durch zwei Personen deutlich minimiert.
Bei Kreditformen, die außerhalb regulärer Kreditinstitute in Anspruch genommen werden ist jedoch Vorsicht geboten.
Worauf ist zu achten?
Das Internet bietet zwar eine Vielzahl von Anbietern für Darlehen, die häufig durch besondere Konditionen und geringe Bedingungen werben, hält aber auch hohe Risiken bereit. Oftmals sind online vereinbarte Kreditraten schon nach kurzer Zeit nicht mehr tragbar für Alleinerziehende, sodass Schuldenspiralen zur unangenehmen Folge werden. Ebenso werden die Kreditnehmer vielfach mit überteuerten Zinssätzen belegt und zahlen so eine immense Summe zurück, ohne das Geld überhaupt genutzt zu haben.
Entsprechend ist es von großer Bedeutung im Vorfeld eines Darlehens den Kreditvertrag ausgiebig zu prüfen und sich auch mit dem unliebsamen Kleingedruckten zu beschäftigen.
Sicherlich ist aber für die Aufnahme eines Kredites zunächst einmal der Zinssatz entscheidend. Er ist besonders dann wichtig, wenn es über den Abwicklungszeitraum und damit die Raten eines Kredites geht. Bei Darlehen sollten die Hypothekenzinsen möglichst gering ausfallen.
Bei Kreditzinsen handelt es sich um einen festen Prozentwert, der auf das Darlehen angerechnet wird und von Kreditnehmern über den Abwicklungszeitraum zusätzlich gezahlt werden muss. Die Zinsen, die einem Kredit auferlegt sind, können als Vergütung der Bank betrachtet werden, die den Kredit ausgibt. Banken ziehen diesen Betrag zusätzlich ein, da sie für das Risiko eines Zahlungsausfalls versichert sein wollen.
Bei der Vergabe von Krediten werden jedoch verschiedene Zinsformen berücksichtigt. Hierzu zählen beispielsweise bonitätsabhängige Zinsen, die keinen Festwert haben, da sie kundenabhängig berechnet werden.
Ebenso werden bei einem Kredit der sogenannte Nominalzins und der Effektivzins berechnet. Der Nominalzins beschreibt dabei die Summe, die der Kreditnehmer an das Institut für den Kredit selbst bezahlt. Dieser richtet sich stets an aktuellen Entwicklungen der Marktwirtschaft und entsprechend Angebot und Nachfrage aus.
Der Effektivzins hingegen, oftmals auch beschrieben als effektiver Jahreszins beschrieben, bezeichnet die Kosten von Krediten. Er wird durch verschiedene Faktoren, wie den Nominalzins und die Tilgung des Kredites berechnet.
Kredite für Alleinerziehende interessant dank Niedrigzins
Im Vergleich zu den vergangenen Jahren scheint eine Dahrlensaufnahme derzeit besonders interessant zu sein, da der deutsche Finanzmarkt sich aktuell in einer sogenannten Niedrigzinsphase befindet. Selten zuvor konnten Kreditnehmer sich über derart niedrige Dahrlehenszinsen freuen.
Darüber hinaus deuten Prognosen an, dass auch weiterhin ein Abschwung im Bereich der Kreditzinsen zu verzeichnen sein wird.
Ebenso ist bei Kreditaufnahmen die Tatsache zu berücksichtigen, dass nicht alle Kredite in selbigem Maße verzinst werden. So sind beispielsweise Kredite im Bereich der Bau- oder Immobilienfinanzierung günstiger, als andere Darlehen. Grundlegend ist dafür die Tatsache verantwortlich, dass eine Vielzahl von Kunden, die Bau- oder Hauskredite aufnehmen wollen, bereits Eigenkapital mitbringen und so von Beginn an einen Anteil des Kredites mitfinanzieren.
Ebenso ergibt sich bei derartigen Krediten für die Banken eine zusätzliche Sicherheit, da das Immobilienobjekt als zusätzliche Sicherheit dient.
Egal welcher Darlehensform ein Kunde sich bedienen will, gilt es vorab natürlich eine ausführliche Prüfung möglicher Zinssätze durchzuführen. Wenngleich die Zinsen für Kredite sich aktuell auf einem Rekordtief bewegen, sollte dennoch nicht blind ein einziges Kreditinstitut in Anspruch genommen werden.
Um ein passendes Angebot in Anspruch zu nehmen sollte daher ein Darlehenszinsvergleich durchgeführt werden. Oftmals ist ein solcher Vergleich online möglich. Darüber hinaus sollten wichtige Bedingungen frühzeitig geklärt werden. Hierzu zählen beispielsweise die Möglichkeit einer Sondertilgung und entsprechend die Anpassung des Tilgungssatzes.
Nicht jedes Institut stellt diese Möglichkeit für seine Kunden bereit. Und auch Kundenservice sollte in diesem Zusammenhang groß geschrieben werden. Für Kreditnehmer ist es enorm wichtig, einen Ansprechpartner vor Ort zu haben, der jederzeit für die Belange seines Kunden zur Verfügung steht.